jeudi 5 juillet 2012 -  17 heures

ROMANISCHER SOMMER 2012

St. Aposteln

KÖLN, Allemagne

YANKA HEKIMOVA

DONNERSTAG, 5. JULI 2012

St. Aposteln | 17 Uhr 

                                        "Verwandlung"

Vier ganz unterschiedliche Werke prägen dieses Orgelkonzert. Der Titel von Jean Guillous gut halbstündigen Zyklus „Sagas“ 1–6 op. 20 erinnert an altskandinavische Märchen und Legenden, meint aber ebenso musikalische Epen: „In der ersten Saga scheint das Instrument gleichsam aus einem Traum aufzuwachen, dessen gegensätzliche Inhalte sich erst allmählich ordnen. Die Staccati des Pedals treten in den Vordergrund und beherrschen alsbald das Zusammenspiel, bis sie sich schließlich soweit verändern, dass verschiedene Soloregister (Cornet, Cromorne) ihre Linien gleichsam als Gegenspieler solange entfalten, bis zur Rückkehr des endlos erscheinenden Traumes. […] Die sechste Saga entwickelt gewissermaßen eine Art ,Themenflucht´, wobei das konstante rhythmische Wiederaufleben den Eindruck apolegetischer Akklamation sowie schwärmerischer Begeisterung hervorruft.“ (Jean Guillou)


Franz Liszts dritte Symphonische Dichtung „Les Préludes“ verweist auf die „Méditations poétiques“ des französischen Dichters Alphonse de Lamartine. Liszt zielte damit weniger auf ein konkretes Sujet, denn vielmehr auf verschiedene Grundstimmungen von Liebesglück, Schmerz, Trost, Erfüllung, Naturerleben und bestimmte Lebensphasen: „Was anderes ist unser Leben, als eine Reihenfolge von Präludien zu jenem unbekannten Gesang, dessen erste und feierliche Note der Tod anstimmt?“ Dem pastoralen Beginn mit lieblichem Thema folgt eine Steigerung zur majestätischen, glanzvollen Fanfare. Nicht umsonst wurde das ebenso prächtige wie unaufhaltsam voranmarschierende Hauptthema während des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Rundfunk und den Kino-Wochenschauen als Erkennungsmelodie („Russland-Fanfare“) der Wehrmachtsberichte verwendet. Eingeleitet werden diese beiden mächtigen Werke durch Brahms „Praeludium und Fuge in g-Moll“, das unter dem Eindruck von Bachs gleichnamigem Werk entstand und einer Transkription von Mozarts berühmtem Stadler-Quintett für Streichquartett und Blasinstrument. Eine Transkription des langsamen Satzes aus Mozarts Klarinettenquintett für Orgel ist insofern naheliegend, als auch die Orgel ein Blasinstrument ist und sowohl über Klarinetten- als auch Streicherregister verfügt.

Johannes Brahms „Praeludium und Fuge in g-Moll“


Wolfgang Amadeus Mozart „Larghetto“ aus dem Klarinettenquintett A-Dur KV 581

Transkription für Orgel von Yanka Hékimova


Jean Guillou Sagas Nr. 1 und 6 op. 20


Franz Liszt „Les Préludes“

Transkription für Orgel von Yanka Hékimova


Yanka Hékimova, Orgel